Das Fermi-Pardoxon: Warum gibt es keine Außerirdische?

Das Fermi-Paradoxon


Was ist das Fermi-Paradoxon?

Fermi war ein italienischer Physiker, der sich um 1950 die Frage stellte: Falls es außerirdische, technisch hochentwickelte Zivilisationen gibt, warum sind diese dann noch nicht zu uns auf der Erde gekommen?

Es gibt alleine in unserer Galaxie mindestens hundert Milliarden Sonnen. Viele von ihnen haben Planeten. Fermi geht in seinem Paradoxon davon aus, dass auf einigen Planeten oder Monden in der Milchstraße sich intelligentes Leben entwickelt hat. Diese Lebewesen breiten sich früher oder später in andere Sonnensysteme aus. In diesen Sonnensystemen gründen diese Wesen Kolonien, welche wiederum nach einiger Zeit mehrere neue Kolonien gründen.

Wenn man auch nur von einer außerirdischen Intelligenz in unserer gesamten Milchstraße ausgeht, die die Milchstraße kolonisiert, wäre spätestens nach einigen Millionen Jahren die gesamte Milchstraße besiedelt. Einige Millionen Jahre hört sich nach viel an, ist aber im Vergleich zu dem Alter unserer Galaxis von 10 Milliarden Jahren sehr wenig. Erst sind es vielleicht 10 Kolonien, die Kolonien der Kolonien sind dann bereits 100 Kolonien, dann 1000 und so weiter. Wenn jede Kolonie 10 neue Kolonien gründet, wäre bereits nach 11 oder 12 Kolonien-Generationen die gesamte Milchstraße besiedelt. Selbst wenn so eine Generation unglaublich lange 100.000 Jahre dauert, wäre die Milchstraße schon nach 1,2 Millionen Jahren komplett besiedelt. Wahrscheinlich ist der Zeitraum noch viel kürzer. Auch eine Generationszeit von 1000 Jahren oder weniger ist denkbar, zudem haben bei weitem nicht alle Sonnen bewohnbare Planeten.

Mit anderen Worten: Die Außerirdischen müssten schon längst hier sein. Da sie nicht hier sind, gibt es möglicherweise keine außerirdische, intelligente Wesen. Dies ist das Fermi-Paradoxon.

Warum sind Außerirdische noch nicht bei uns?

Wir denken, dass das Fermi-Paradoxon sehr interessant ist. Tatsächlich scheint es logisch, dass sich hochentwickelte Zivilisationen ausbreiten. Nach einiger Zeit müssten sie überall sein. Dies ist mit der Besiedlung der Erde in den letzten Jahrhunderten vergleichbar. Nach der Entdeckung Amerikas hat es nur wenige hundert Jahre gedauert bis wir Europäer auch die letzte kleine Insel der Erde entdeckt und mit den Einheimischen gesprochen haben. Genauso müssten Außerirdische auch uns schon längst besucht haben.

Nun zu den möglichen Gründen warum extraterrestrische (außerirdische) intelligente Zivilisationen noch nicht bei uns sind.

- es gibt keine weiter entwickelte, extraterrestrische Lebewesen. Wir sind also tatsächlich einmalig. Dies ist möglich, aber unserer Meinung nach sehr unwahrscheinlich. Unsere Sonne ist nichts besonderes, unser Planet Erde wohl auch nicht. Zur Zeit werden die ersten erdähnlichen Exoplaneten entdeckt. Warum soll dann sich intelligentes Leben ausgerechnet nur hier entwickelt haben? Ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

- Außerirdische besiedeln das Weltall nicht. Wir gehen davon aus, dass sich alles Leben, auch intelligentes Leben, sich immer weiter ausbreiten will. Dies gilt zwar für das Leben auf der Erde, könnte aber bei Außerirdischen falsch sein. Zum Beispiel nimmt die Bevölkerung auch in der westlichen Welt auf der Erde nur noch wegen Einwanderung aus ärmeren Staaten zu. In etwa 50 bis 70 Jahren könnte sogar die Bevölkerung der ganzen Welt nicht mehr zunehmen. Dies könnte auch bei extraterrestrischen Zivilisationen so sein. Die Zahl der Individuen nimmt auf einer bestimmter Entwicklungsstufe nicht mehr zu. Somit ist die Besiedlung aller Sonnensystem nicht mehr nötig und möglich. Eine mögliche Erklärung des Fermi-Paradoxon, die unter gewissen Voraussetzungen logisch erscheint.

- Außerirdische sind zwar hier, aber wir erkennen sie nicht. Die ist durchaus möglich. Unserer Vorstellung, dass sie mit riesigen Raumschiffen kommen, könnte grundlegend falsch sein. Erstens glaube ich fest daran, dass auch wir in den nächsten Jahrhunderten künstliche Intelligenz schaffen werden (Computer...), die irgendwann uns überlegen sein wird. Diese wird viel eher der Weltraum kolonisieren als wir selbst. Für solche Roboter wären auch die langen Flugzeiten in interstellaren Flügen ein kleineres Problem. Weil Computer usw. immer kleiner werden, könnten zum Beispiel die Raumschiffe viel kleiner sein als wir denken. Event. sind sie so klein, dass wir sie gar nicht sehen können. Auch ist denkbar, dass sie Wesen etwas völlig anderes als Raumschiffe nutzen oder andere Technologien, die wir noch nicht einmal theoretisch kennen. Wir könnten auch einfach zu dumm sein, um sie zu erkennen. Dazu wird meist das Beispiel des Ameisenhaufens herangezogen. Ameisen sind nicht schlau genug, um zu verstehen, dass wir Menschen eine höher entwickelte Lebensform als sie sind. Selbst wenn wir den Ameisenhaufen mit einem Bagger zerstören, würden sie nicht verstehen, dass höher entwickelte Lebewesen gerade ihren Lebensraum vernichten. Genauso könnten außerirdische Lebewesen hier sein und wir könnten sie nicht erkennen. Einfach weil wir zu dumm oder technisch zu rückschrittlich sind.

- Außerirdische interessieren sich für uns nicht. Nachdem sie Milliarden Sonnen und Planeten entdeckt haben, könnten sie auch Millionen bewohnte Planeten entdeckt haben. Die ersten fremden Zivilisationen waren sicher noch für sie interessant, spätere dann irgendwann nicht mehr. Hier könnten wir wieder das Beispiel der Ameisenhaufen bemühen. Forscher auf der Erde haben zwar viele Ameisenhaufen auf der Erde untersucht, aber sicher nicht alle. Die Wahrscheinlichkeit als Ameise zu einem Ameisenhaufen zu gehören, der tatsächlich von Forschern untersucht wird, ist extrem gering. Außerirdische könnten also nicht zu uns kommen, weil wir ihnen einfach zu langweilig sind. Wenn sie dann auch nichts anders auf der Erde brauchen, wie etwa unsere Bodenschätze, wurden sie uns einfach bei der Kolonisierung des Weltalls mangels Interesse ausgelassen. Oder übertragen ausgedrückt: Wir haben zwar die ganze Welt besiedelt, aber eine Ameise am Amazonas hat dies einfach noch nicht mitbekommen. Der Lebensraum der Ameise am Amazonas ist auf unserer Erde vergleichsweise in etwa so groß, wie unser Sonnensystem in unserer Galaxis. Wenn es 200 Milliarden Sonnensysteme in unserer Galaxis Milchstraße gibt und wir nur eines davon kennen, bedeutet das auf die Landfläche unsere Erde rechnerisch übertragen: wir beobachten nur eine Fläche von circa 500 Quadratmeter der Erdoberfläche. Wenn wir nur einen so kleinen Ausschnitt beobachten können, ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir die Außerirdischen einfach übersehen. Zudem setzt dieses Modell voraus, dass wir das ganze Sonnensystem beobachtet. In Wahrheit würden uns nicht einmal auf der Erde sehr kleine, außerirdische Objekte auffallen. Würde die Außerirdischen einen anderen Planeten oder Mond im Sonnensystem ansteuern, müsste ihr Raumschiff sehr groß sein, damit wir dieses beim derzeitigen Stand unserer Technik erkennen könnten. Aber eines scheint klar: Falls es außerirdische Lebewesen in unserem Sonnensystem gibt: Bergbau im größeren Stil betreiben sie nicht. Dies hätten wir wohl bereits erkannt.

- Extraterrestrische Intelligenz will sich nicht zeigen, sie verstecken sich vor uns. Auch dies ist nicht gerade unwahrscheinlich. Zum einen könnten sie es als unethisch betrachten, sich in unsere Entwicklung einzumischen. Auch bei abgelegenen Zivilisationen, wie im Amazonas oder in Papua-Neuguinea, gab es bis vor kurzer Zeit noch Menschen, die noch keinen Kontakt mit der modernen Welt hatten. Viele Anthropologen forderten diese Stämme in Ruhe zu lassen und sich nicht in die Entwicklung einzumischen. Außerirdische könnten sich in die Entwicklung der Menschheit einfach nicht einmischen wollen. Oder so mischen sich nur beschränkt ein und sie wollen nicht, dass wir das mitgekommen. Sie könnten sogar das ganze Leben und uns Menschen auf der Erde geschaffen haben um uns zu beobachten. Vielleicht ist die Erde nur ein Schrebergarten oder ein Zoo einer höher entwickelten Zivilisationen. Es könnte auch einen Nutzen für Außerirdische haben uns in Ruhe zu lassen. Sie könnten uns vielleicht beobachten um von uns zu lernen. Auch wir haben spät aber doch erkannt, dass wir von anderer Völkern, etwa Indianern, einiges lernen können, auch wenn sie weniger weit technisch fortgeschritten sind als wir. Vielleicht wurden ja sogar schon einige Erfindungen der Menschen von außerirdischen Lebewesen übernommen. Es könnte sein, dass dies für sie einfach wichtiger ist als auf der Erde Bergbau zu betreiben. Ihre Rohstoffe finden sie auch auf unbewohnten Planeten. Es wäre möglich, dass auch wir mit unserer Kultur und unserem Wissen einen gewissen Wert für sie haben. Dies sollten wir nicht unterschätzen. Nur weil sie uns technisch überlegen sind, wissen sie nicht alles. Event. gibt es gar nicht so viele Zivilisationen wie uns und wir sind ein interessantes Studienobjekt für sie. Möglicherweise kann man sogar an einer außerirdischen Universität sowas wie "Anthropologie der Erde" studieren. Man muss ja deswegen nicht gleich an UFOs glauben.



Zusammenfassung: Das Fermi-Paradoxon geht von der Annahme aus, dass sich gewisse außerirdische Zivilisationen irgendwann in der ganzen Milchstraße ausbreiten. Bei uns auf der Erde gibt es aber keine Außerirdischen. Dies ist ein Widerspruch, bzw. ein Paradoxon.

 


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