SETI- Werden wir bald Signale von Außerirdischen empfangen?

SETI - Signale von Außerirdischen


SETI ist die Abkürzung für "Search for Extraterrestrial Intelligence", übersetzt auf Deutsch: Suche nach außerirdischer Intelligenz. Gemeint sind vor allem Wissenschaftler, die mit riesigen Antennen das Weltall nach Signalen von Außerirdischen absuchen. Dies ist eine ziemlich schwierige Sache. Man weiß nicht von wo, wann und auf welcher Frequenz man mögliche Messages von Außerirdischen empfangen kann. Theoretisch wäre es auch möglich von der Erde Signale zu fremden Planeten zu senden, dies ist aber bisher kaum geschehen.

Wo sollen wir mit SETI suchen?

In der Milchstraße gibt es mindestens 200 Milliarden Sonnen. Viele von diesen haben Planeten. Ohne Planeten dürfte es kein Leben geben. Bisher wissen wir aber nur von etwa 1.000 Sonnen, dass sie Planeten besitzen. Diese bekannten Planeten sind zudem fast alle Gasriesen, wie Jupiter, da große Planeten leichter zu entdecken sind. Bisher kennen wir nur maximal 10 erdähnliche Planeten. Nach der Drake-Gleichung gibt es aber in der ganzen Milchstraße maximal mehrere 100.000 technisch entwickelte Zivilisationen, die im Moment existieren. Also kommt vielleicht auf 1 Millionen Sonnen eine entwickelte Zivilisation. Da wir nicht wissen welche Sonnen Planeten haben, müssen wir alle Sonnen absuchen. Die einzige Einschränkung, die wir machen können, ist die Suche auf unserer Sonne ähnliche Sonnen. Wir könnten aus verschiedenen Gründen davon ausgehen, dass hier Leben wahrscheinlicher ist. Sie werden alt und sie sind stabiler als andere Sonnentypen. Aber auch von Sternen wie unsere Sonne gibt es in unserer Galaxie (Milchstraße) verdammt viele.

Wann senden Außerirdische Signale?

Gehen wir davon aus, dass die Außerirdischen von unserer Existenz nichts wissen. Aber sie wollen uns und andere extraterrestrische Kulturen kennenlernen (auch das ist alles andere als sicher). Wenn sie in alle Richtungen senden, würden sie sehr viel Energie verbrauchen. Ein SETI-Forscher hat einmal ausgerechnet, dass ein Signal, welches von Außerirdischen in alle Richtungen gesendet wird, sehr viel Energie benötigt. Die Rede ist von einer Menge, die alle Kraftwerke der Erde produzieren. Selbst dann wäre das Signal nur wenige 100 Lichtjahre weit mit unseren heutigen Antennen zu empfangen. Also könnte es sein, dass Außerirdische gezielt zu anderen Sternen, wie unsere Sonne, senden. Wenn sie nichts von unserer Existenz wissen, würden sie dies nur einen kurzen Zeitraum tun, um dann in Richtung einer anderen Sonne zu senden. Genau zu dem Zeitpunkt, wann dieses Signal ankommt, müsste eine große Antenne auf der Erde diese Sonne abhören. Dies ist sehr, sehr unwahrscheinlich.

Auf welcher Frequenz senden die Außerirdischen?

Selbst wenn sie genau zu uns senden und wir im richtigen Moment zuhören, was sehr unwahrscheinlich ist, hören wir sehr wahrscheinlich nichts. Das Problem ist, wir kennen die Frequenz nicht, in der Außerirdische ihre Nachricht verschicken. Sie senden vermutlich ist einem sehr kleinen Frequenzbereich. SETI-Experten kennen aber diese Frequenz nicht. Da gibt es sehr viele (tausende) Möglichkeiten. Manche Forscher vermuten, dass sie im 21cm Bereich senden könnten. Dies ist die natürliche Frequenz von Wasserstoff, dem ersten Element im Periodensystem. Aber haben die außerirdischen Zivilisationen eine solche Logik? Wer weiß das schon? Sie könnten auch im sichtbaren Lichtbereich mit einem Super-Laser oder ähnlichem mit uns Kontakt ausnehmen versuchen. Oder sie benutzen etwas ganz anderes, eventuell auch etwas was wir noch gar nicht erfunden haben. Jedenfalls, selbst wenn sie im Radio-Bereich senden, gibt es, optimistisch ausgedrückt, tausende mögliche Frequenzen.

 

Wie wahrscheinlich ist, dass wir bald etwas empfangen?

Leider sehr unwahrscheinlich!

Sagen wir mal ganz einfach als Beispiel: Es gibt je 1 Millionen Sonnen derzeit einen Planeten mit außerirdische Zivilisation. Jeder zehnte dieser Planeten  sendet derzeit aktiv Nachrichten zu anderen Zivilisationen. Diese senden 1 Minuten pro Jahr in Richtung zu uns, sie müssen ja in Richtung vieler Sonnen senden. Und nehmen wir einmal weiter, sehr optimistisch, an: Es gibt 1000 verschiedene Frequenzen (in Wahrheit sind es viel mehr).

Daraus folgt mathematisch: Wir müssten über 5 Billiarden mal Suchen, um mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent eine Nachricht von Außerirdischen zu empfangen. Das sind 5 Millionen mal 1 Milliarde oder die genaue Zahl: 5.256.000.000.000.000 - kein Wunder das wir noch nichts gefunden haben!

Die einzige Chance für ein erfolgreiches SETI ist die Suche radikal einzuschränken. Man könnte z.b. davon ausgehen, dass die Unbekannten tatsächlich im 21-cm-Bereich senden. Auch sollte man sich auf bestimmte Sonnen beschränken (Sonne die unserer Sonne ähnlich sind). Aber auch dann ist der Erfolg nicht wahrscheinlich.

Des weiteren gibt es wohl eine maximale Entfernung. Solche Signale könnten wir vielleicht nur mit unseren heutigen SETI-Antennen aus einigen hundert Lichtjahren empfangen. Genau wissen wir das nicht, da wir nicht wissen, mit wie viel Energie die Sendung abgestrahlt wird.

Zudem ist mehr als unklar, ob wir eine Nachricht auch als solche erkennen. Wir kennen weder der Inhalt noch die Logik der fremden Zivilisationen. Sie könnten z.B. Folgen von Primzahlen senden, da so etwas nicht natürlich vorkommt. Aber das ist nur eine Theorie. Es ist sehr gut möglich (oder sehr wahrscheinlich?), dass wir eine künstliche Nachricht gar nicht als eine solche erkennen! Auch ist es möglich, dass die einzige künstliche Nachricht in Millionen von SETI-Suchvorgängen untergeht.

Wir halten den Erfolg von SETI mit dem Abhören durch Antennen aus oben genannten Gründen für sehr unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein gigantisches Bauwerk von Außerirdischen oder auch ein extraterrestrisches Raumschiff o.ä. finden, halten wir für wesentlich höher.

Wichtige SETI-Projekte

1961 wurde das erste mal gezielt nach außerirdischen Zivilisationen mit einem großen Radioteleskop gesucht. Der berühmte Astro-Physiker Frank Drake benutzte dazu das Green-Bank-Observatorium im Osten der USA.

Vor allem in den 80er Jahren wurde die Technik deutlich verbessert. Nun konnten auf Millionen Kanälen viele Sonnen abgesucht werden.

1995 startete das erste größere privat finanzierte SETI-Programm. 800 Sonnen wurden auf sehr vielen Frequenzen in dem Programm namens Phoenix untersucht.

Das bisher mit Abstand größte Projekt ist heißt SETI@home. Der Microsoft-Milliardär Paul Allen hat große Summen in das Projekt investiert. Eine gigantische Radioantennen-Anlage (Name: Allen Telescope Array) mit 350 einzelnen Antennen sollte in Kalifornien entstehen. Die riesigen Datenmengen sollen von freiwilligen Privatpersonen ausgewertet werden, die die Rechenleistung ihrer privaten PCs zur Verfügung stellen. Allerdings leitet das Projekt unter Geldmangel. In den letzten 20 Jahren wurden erst knapp 50 der 350 Antennenanlagen errichtet. Trotzdem ist das Projekt bereits angelaufen.

Alle diese oben beschriebene Projekte sind US-amerikanisch. In allen anderen Ländern der Welt gibt es bisher kaum SETI-Forschung. SETI gibt es nicht nur für Radio-Wellen, sondern auch in anderen Frequenzbereichen von elektromagnetischen Wellen. Interessant ist besonders der Bereich sichtbares Licht und Infrarot-Licht. Außerirdische könnten versuchen mit großen Lasern mit uns Kontakt aufzunehmen.

Optisches SETI

Mehr und mehr setzt sich die Meinung durch, dass Außerirdische nicht nur im eher langwelligen Radio-Bereich senden könnten, sondern mit deutlich kürzeren elektromagnetischen Wellen.. Vor allem der Bereich des sichtbaren Lichts und Infrarot-Lichts werden als möglich angesehen. Die sendende Zivilisation könnte starke Laser benutzen um Botschaften in unsere Richtung zu senden. Optisches SETI hat viele Vorteile. Es könnten extrem kurze Botschaften gesendet werden (millionstel Sekunde oder noch viel weniger). Zum Beispiel durch eine Wiederholung der Laser-Impulse in gewissen Abständen könnte eine Botschaft übertragen werden oder zumindest der künstliche Ursprung der Impulse nachgewiesen werden. Auch sind deutliche längere Distanzen (mehere hundert Lichtjahre) möglich. Zudem braucht man keine ganz so großen Empfangsantennen wie bei Radio-Wellen.

Ein sehr hoffungsvollen optisches SETI-Projekt startete im März 2015 in den USA im infrarot-nahen optischen Bereich, der auch als NIRO (Near InfraRed Optical) bezeichnet wird. Die Suche nach solchen außeriridischen Botschaften nennt sich somit NIRO-SETI oder NIROSETI. Ein Begriff, welcher in naher Zukunft Schlagzeilen machen könnte! Im Lick Observatory in Süd-Kalifornien wird seit März 2015 mit einem neuen Teleskop nach solchen NIROSETI-Laserimpulsen gesucht. Neben der NIRO-SETI-Forschung eignet sich das neue Gerät auch gut zum Aufspüren von Dysonspähren.

 

SETI-Funde

Die Ergebnisse sind bisher äußerst bescheiden. Es konnte kein Kontakt mit außerirdischen Zivilisationen über SETI hergestellt werden. Es gab zwar immer wieder verdächtige Signale. Fast immer waren diese aber ein falscher Alarm. Der interessanteste Fund fand im Jahr 1977 statt. Es war das sogenannte Wow!-Signal im Rahmen eines Projekts mit dem Namen Big Ear. Bis heute ist nicht geklärt, ob dieses Signal einen natürlichen oder künstlichen Ursprung hatte. Auch ist unbekannt von welchem genauen Stern im Sternbild Schütze es stammte. Manche Wissenschaftler halten das Wow!-Signal auch für natürlich (Pulsar-Theorie). Immer wieder wurde später große Antennen in die Richung des Wow!-Signals gerichtet. Wiederholt hat es sich jedoch leider nie. Im Rahmen dieser Webseite planen wir in den nächsten Wochen eine extra Unterseite zum Thema Wow-Signal.

Nur Hören oder auch Senden ?

Die Menschheit hört das Weltall nach Botschaften von Außerirdischen ab. Wir senden aber keine Botschaften. Zumindest ist dies noch nicht in größerem Umfang geschehen. Vielleicht haben Außerirdische viel bessere Empfangsmöglichkeiten als wir, da sie technisch einige tausend Jahre uns voraus sind. Der Nachteil des Sendens ist, dass wir sehr lange auf eine mögliche Antwort warten müssten. Mindestens doppelt so viel Jahre wie die Entfernung in Lichtjahren. Wenn wir also an einen Planeten in 50 Lichtjahren Entfernung eine Sendung abstrahlen, könnten wir erst in 100 Jahren eine Antwort erwarten. Vielleicht denken die Fremden genauso wie wir. Sie hören nur und senden nicht. Dann würden wir nie einen Kontaakt herstellen...

 

Zusammenfassung: Funksprüche oder andere Signale von Außerirdischen zu empfangen ist sehr schwierig, da man nicht weiss, wo und wie man suchen soll. Trotz großer Anstrengungen wurde bisher kein Kontakt mit Außerirdischen hergestellt. Die Suche nach Signalen von extraterrestrischen Zivilisationen in anderen Sonnensystemen nennt man SETI.

 


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