Leben auf Enceladus (Saturn-Mond) |
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Die amerikanische Sonde Cassini ist mehrmals in den letzten Jahren (zuletzt im Oktober 2015) durch die Geysire hindurchgeflogen. Durch die geringe Schwerkraft des Mini-Mondes sind die Wasserfontänen hunderte Kilometer hoch. Die Geräte des Raumfahrzeugs haben tatsächlich festgestellt, dass das Material aus der Tiefe von Elceladus aus Wasser besteht. Die Instrumente von Cassini können aber nur beschränkt direkt nach Leben suchen. Viele organische Moleküle wie Formaldehyd wurden dennoch von Cassini gefunden.
Zentrum der Untersuchungen des Saturn-Begleiters Cassini ist die Region um den Südpol. Hier sind die sogenannten Tigerstreifen, vier dunkle Streifen auf der sonst sehr hellen Oberfläche von Elceladus. Um diesem Pol sind auch die berühmte Fontänen (Geysire). Wärmemessungen von Cassini haben gezeigt, dass die Temperatur in der Nähe der dunklen Streifen höher ist als an anderen Stellen des Mondes. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Streifen tiefe Furchen sind, aus denen Wasser aus dem wärmeren Ozean in der Tiefe des Saturn-Begleiters austritt. Dieses Wasser könnte in zukünftigen Landemissionen auf Enceladus auf einfache Lebenwesen wie Mikroben und organische Moleküle untersucht werden. Der Mond Enceladus umkreist den Saturn in einer inneren Umlaufbahn. Ein gesamter Umlauf dauert weniger als einen Tag und 9 Stunden. Bei unserem Mond dauert ein Umlauf hingegen bekanntlich fast einen Monat. Somit ist Encleladus dem Saturn sehr nahe. Die Gravitationskräfte und die daraus resultierenden Gezeiten-Kräfte sind deshalb und wegen des hohen Gewichts des Planeten Saturn auf und in Enceladus sehr hoch. Bei jedem Umlauf wird im Inneren des kleinen Mondes das Gestein förmlich durchgeknetet. Dadurch entsteht Reibung. Aus Reibung entsteht bekanntlich Wärme. Deshalb ist es unter der Oberfläche von Enceladus teilweise sehr warm. Es gibt warmes Wasser und unterirdische Vulkane. An einer bestimmten Stelle der elliptischen Umlaufbahn um den Saturn steht das Wasser im Ozean auf Elceladus unter starkem Druck. Der Wasseraustritt durch die Fontänen und Gräben um den Südpol ist die Folge des enormen Drucks. Da die Schwerkraft eines so kleinen Mondes mit nur 250 km Radius sehr gering ist, schießt das Wasser mehr als 100 km in der Höhe. Auf dem Mond ist die Schwerkraft nur gut 1 Prozent der Anziehungskraft der Erde. Ein Teil des Wassers in den Geysiren scheint Enceladus sogar ganz zu verlassen. Es gelangt in die Ringe des Saturn. Erforschung des Enceladus Ausblick Im Vergleich zum Jupiter-Mond Europa bietet Enceladus den Wissenschaftlern eine große Chance. Man könnte vielleicht auf der Oberfläche einfaches Leben findet. Wenn die Tiger-Streifen (Tiger Stripes) tatsächlich Gräben bis zu einem Ozean in der Tiefe sind, könnte man an der Oberfläche des Enceladus nach Leben aus der Tiefe suchen. Man müsste damit nicht, wie auf dem Mond Europa, mit einem Kyroroboter oder ähnlichem sich aufwendig durch das Eis hindurchschmelzen. Es gibt aber ein großes Problem. Eine weiche Landung auf Enceladus ist fast unmöglich. Die Anziehungskraft von Enceladus ist sehr gering, die vom nahen Saturn aber gigantisch. Somit ist das Einschwenken in eine Umlaufbahn um Enceladus nicht möglich. Eine Landung ist somit extrem schwierig, manche Forscher meinen sogar beim jetzigen Technik-Stand quasi unmöglich. Also könnte eine Mission auf den Jupiter-Mond Europa doch einfacher sein. Da der Jupiter der Erde viel näher ist als der Saturn, wäre ein Raumfahrzeug zum Jupiter auch einige Jahre weniger unterwegs. Es gibt aber eventuell noch eine weitere Möglichkeit: Ein äußerer, schwacher Ring des Saturn (der sogenannte E-Ring) könnte aus dem Material der Fontänen von Enceladus entstanden sein. Wenn das so ist, könnte man auch in diesem Ring des Saturn nach Spuren von Leben aus den Tiefen von Enceladus suchen. Dies könnte viel einfacher als eine Landemission sein.
Zusammenfassung: Wie einige andere Monde hat der kleine Saturn-Mond Enceladus eines Ozean mit warmen, flüssigem Wasser unter der Oberfläche. Hier wäre Leben denkbar. Da das unterirdische Wasser in Fontänen auf der Oberfläche unter Druck austritt, könnte man das Wasser einfach nach Lebewesen untersuchen ohne tief zu bohren.
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